Am zweiten Spielwochenende (7. – 9. November) in der 1. Bundesliga standen für uns gleich drei Begegnungen gegen die Mannschaften Hamburger SK, SK Schwäbisch Hall und FC Bayern München auf dem Spielplan. Bereits am Freitag (16 Uhr) mussten wir zur Einzelrunde bei unserem Reisepartner Hamburger SK antreten.
Da die Bahn, wie schon am 1./2. Spieltag, wieder streikte, galt es vorher noch umfangreiche organisatorische Maßnahmen zu treffen, damit alle Spieler pünktlich in Hamburg sein konnten. So holte Jörg Sonnenberger unsere drei polnischen Spieler in Frankfurt/Oder ab und chauffierte sie nach Hamburg. Wir (Kiko und Ecki) machten mit Hans-Ulrich im Gepäck einen Umweg zur Fähre nach Fehmarn, luden Stellan ein und machten uns dann auf den Weg nach Hamburg. Henrik nahm einen der wenigen noch fahrenden Züge (aus Dortmund). Micha Becker und Willi Skibbe reisten mit dem PKW an. Jedenfalls waren alle zur Mannschaftsmeldung um 15.30 Uhr pünktlich im HSK Schachzentrum eingetroffen.
Die Hamburger hatten ihre Mannschaft gegenüber den Auftaktrunden im Oktober etwas stärker aufgestellt. Trotzdem ergaben sich für unser Team (Micha, Jacek und Henrik,) einige verheißungsvolle Chancen, die aber leider dann doch nicht alle realisiert werden konnten. Am Ende verloren wir deutlich mit 1,5:6,5. Remis erzielten Stellan Brynell, Henrik Rudolf und Rafal Tomczak.Teamchef Eckhard Jeske (r) im Gespräck mit Hans-Ulrich Grünberg
Am Samstag um 14:00 Uhr stand dann im komfortablen Kasino der SIGNAL IDUNA der Kampf gegen den sehr starken Mitaufsteiger SK Schwäbisch Hall (zweitbeste Mannschaft der Liga) an. Und es wurde tatsächlich ein sehr langer, verbissener Kampf. Wir lagen zwar schnell 0:2 zurück (Jacek, Marcin), aber an allen anderen Brettern sah es nicht schlecht aus. Leider verflüchtigten sich nach und nach die meisten guten oder sogar besseren Stellungen. Nur Willi mit einem schönen, am Ende etwas glücklichen Sieg, sowie Hans-Ulrich und Rafal mit jeweils Remis konnten Zählbares erreichen. Aber wie schon gegen den HSK und auch schon in den ersten beiden Begegnungen wurden zu viele Punkte verschenkt. Hans-Ulrich und Rafal standen kurz vor einem Sieg. Micha und Henrik mussten nicht verlieren. Und auch Stellan musste sich nach 7 Stunden GM Viktor Laznicka (in 118 Zügen) beugen. Drei Züge vorher hatte er noch eine Remisstellung auf dem Brett.
Zu erwähnen sei noch, dass wir sogar drei eigens für uns angereiste Fans/Zuschauer (ein Rostocker und zwei Schweriner) hatten. Harald Hasenberg blieb bis zum Schluss. Die beiden Schweriner Sven Helms und Bernd Segebarth jubelten über unseren ersten ganzen Brettpunkt. Sie bedauerten ein bisschen, dass Max erst am Sonntag eingesetzt werden sollte, wünschten ihm aber viel Erfolg!
Am Sonntag lief dann gegen den Zweitschwächsten und nur wenig besseren FC Bayern München leider gar nichts. Vielleicht waren wir zu übermotiviert. Während gegen SK Emsdetten und SK Schwäbisch Hall durchaus Mannschaftspunkte möglich waren, hatten wir gegen die Bayern eigentlich keine Chance. Unsere beiden Spitzenbretter Jacek und Stellan teilten sich schnell die Punkte gegen die GM Michael Bezold und GM Klaus Bischoff. Ansonsten ist natürlich noch der schöne verdiente Sieg von Max am 8. Brett hervorzuheben. Darüber werden sich sicher viele Fans freuen (im nachhinein haben uns viele diesbezüglich gemailt und sich über diese Leistung sehr gefreut). Wir hatten ihn als Joker/Überraschungsmoment für Willi eingesetzt. Alle anderen Partien gingen mehr oder weniger deutlich verloren, schade.
Zwar war der Bahnstreik beendet worden, aber trotzdem fielen noch viele Züge aus. Wir checkten während der Partien zwischendurch den aktuellen Reiseplan der Bahn. Zwar konnten alle Bahnfahrer mit Zügen die Rückreise antreten, aber einige Anschlüsse waren noch bis zur Abreise unklar. Stellan und Henrik kamen gut zurück. Für unsere drei Polen war es eine lange Rückreise. Aber sie wollten Jörg den Umweg mit Pkw über Frankfurt/Oder unbedingt ersparen.
Bericht und Foto: Kirsten Jeske, eingestellt am 22.11.2014