Home Navigationspfeil Archiv Navigationspfeil 2014/15 Navigationspfeil Bericht 097

Am 31.Januar und 1.Februar standen die 8. und 9. Runde in der 1. Bundesliga an. Das erste Heimspiel für den SSC 07, das erste Mal Schachbundesliga in Mecklenburg-Vorpommern. Dies bedeutete zwar keinen Reisestress für unsere Mannschaft, aber um so mehr für die Organisatoren.

Die Mühen im Vorfeld der Heimwettkämpfe

Der Aufwand für ein Heimspiel ist nicht gerade gering. Dazu gehört vor allem die Suche nach einem geeigneten Spiellokal. Da Rostock eine Großstadt ist, sollte das Finden doch nicht so schwierig sein? Fehlanzeige.

Eingang des GeindezentrumsDie Suche wurde durch die einzuhaltenden Vorgaben (ausreichend große Räume, geeignete Beleuchtung, 16 große Tische) als auch durch das begrenzte, zur Verfügung stehende Budget erschwert. So fielen die großen Vorzeigehotels sehr schnell aus der Auswahl raus. Zum Glück fanden wir im Gemeindezentrum Elmenhorst optimale Bedingungen vor – es gab sogar einen großen zusätzlichen Analyseraum. Dazu kam eine kleine Küche für die Organisation des Caterings.

Nach den Einladungen der Sponsoren, der Presse und des Fernsehen wurden die Sponsorendarstellung, das Maskottchen als auch die Plakate entworfen und gefertigt. Sämtliche Namensschilder mit den aktuellen ELO-Zahlen aller vier Mannschaften wurden gedruckt.

Dann ging es für uns bereits am Freitag los. Ecki hatte die Mannschaftsverpflegung eingekauft. Hans-Ulrich kam bereits Donnerstagabend und brachte den ersten Kuchen fürs Wochenende mit. Weitere wurden von Spielerfrauen gebacken und um es vorwegzunehmen – sie fanden alle Anklang und waren am Sonntag restlos verspeist. Am Freitag kamen Hans Werner und Brigitte, die beide beim Einräumen des Spielsaales halfen: Tische und Stühle stellen, alles abwischen. Kirsten betätigte sich handwerklich und schraubte alle wackelnden Tischbeine fest. Inzwischen holte Henrik Stellan von der Fähre und Ecki Marcin, Jacek und Asia vom Zug ab. Die Spieler wurden bei uns in der Firma von Jörg in Empfang genommen und bekocht. Danach spielten sie Blitz und diskutierten noch ein paar Vorbereitungen.

Kirsten und Ecki waren parallel mit der Familie Fürnhammer beim Aufbau der Bretter und der Installation der Live-Übertragung dabei. Die Installation der 16 Bretter klappte reibungslos, dauerte aber doch seine Zeit. Kirsten interessierte sich natürlich für die ganze Technik und Software und fragte Felix Fürnhammer Löcher in den Bauch. Da es aber eine entspannte Atmosphäre war, begleiteten wir den Aufbau mit einem kleinen Bierchen. Gegen 22 Uhr waren wir dann fertig und gesellten uns zu unseren Spielern. Wir ließen den Abend bei gemütlichem Beisammensein ausklingen.

Am Sonnabend traf sich Kirsten mit Felix Fürnhammer um 09:30 Uhr im Gemeindezentrum, um die die letzten Kabel unfallsicher zu verlegen. Zwischendurch mussten die Brötchen fürs kalte Buffet geholt werden. Ecki brachte Getränke und Essen ins Gemeindezentrum und kümmerte sich dann um die Spieler. Mittags kam Jörg dazu, und es gab selbst gemachte Pizza. Jörg seine Kochkünste finden bei allen großen Anklang.

Brigitte und Asia kamen dann ins Gemeindezentrum und bereiteten das Catering vor. Beide Tage waren sie für das ständige Nachfüllen des Büffets verantwortlich und sorgten dafür, dass immer ausreichend Essen und Trinken für alle Spieler bereit stand.

Um 13 Uhr kam dann die Redakteurin von www.das-ist-rostock.de und stellte ganz viele Fragen. Es war ein sehr langes und intensives Gespräch und wir konnten stolz unsere Mannschaft und den Verein vorstellen. hier das Interview

Fair geht vor

Kurz vor 14 Uhr unterrichtete uns der Schiedsrichter, dass er die Spiele erst 14:15 Uhr beginnen lässt. Die Dresdner Mannschaft hatte ihn angerufen und von einem Getriebeschaden bei der Anreise berichtet. Aufgrund dieser Umstände mussten sie erst auf einen Leihwagen umsteigen und hatten damit Zeitverlust. Der Schiedsrichter entschied deshalb auf einen späteren Spielbeginn beider Paarungen. Er bat um unser Verständnis, was wir ihm spontan bestätigten. Aus unserer Sicht wurde seit langer Zeit mal wieder eine faire und sportliche Entscheidung getroffen, die eigentlich jeder „gesunde Menschenverstand“ so treffen würde. Die Viertelstunde Warten schadet niemandem, ist aber ein Beitrag dazu, dass Schach im Mittelpunkt steht und nicht die sture Auslegung von Richtlinien, sondern getreu dem Motto „Keine Regel ohne Ausnahme“. Durch das Dresdner Missgeschick hatte nebenbei auch noch Hamburg Glück und verlor nicht kampflos am 2.Brett. Hier hatte es sprachliche Missverständnisse bezüglich des Rundenbeginns gegeben.

Viele Gäste nutzten die einmalige Gelegenheit

Schach wurde dann auch gespielt. Nach der Eröffnung durch Kirsten und den Schiedsrichter ging es 14:15 Uhr los. Kurz nach 14:30 Uhr war auch Hamburg komplett an den Brettern.

Der Saal hatte sich inzwischen gut mit Zuschauern gefüllt. Insgesamt konnten wir an den zwei Tagen 40 bis 50 Zuschauer zählen, was sehr viel mehr als erwartet war. Das erste Mal Schachbundesliga in Mecklenburg-Vorpommern war für unsere Sponsoren und viele Schachfreunde im Land der Anlass, es sich live anzuschauen. Wir begrüßten Zuschauer aus Neubrandenburg, Schwerin, Graal-Müritz, Torgelow, Grevesmühlen und natürlich aus Rostock und unserem Verein. Einige Schachfreunde kamen sogar an beiden Tagen.

Unser Highlight war der Sieg von Jacek Tomczak

GM Jacek Tomczak (rechts) gegen GM Pavel EljanowAuf den Brettern wurde es spannend. Leider setzte sich der Verlauf aus den vergangenen Runden fort und somit auch die Ergebnisse. Sowohl am Samstag gegen die SF Berlin, als auch am Sonntag gegen USV TU Dresden konnten wir 3-4 Stunden gut mithalten. Mit zunehmender Spieldauer wurden auch zum Teil durch höheren Zeitverbrauch viele ausgeglichenen Stellungen zum Verlust verdorben. Dieses Muster (es wurden praktisch keine Partien schon in der Eröffnung verloren) zieht sich schon durch die ganze Saison.

So sind die Ergebnisse 1:7 gegen Berlin und 1,5:6,5 gegen Dresden zu erklären.

Trotzdem gab es neben dem Besuch des Fernsehens (TV Rostock, Sportsendung vom 03.02.2015) auch einen schachlichen Höhepunkt. Unser Spitzenbrett Jacek Tomczak konnte am Sonntag die Nummer 26 der Weltrangliste, Pawel Eljanow, besiegen. Eine tolle Leistung! Und Jaceks persönliches Maskottchen, seine Frau Asia, war genauso glücklich wie die gesamte Mannschaft.

Fazit

Auch wenn die großen sportlichen Erfolge ausblieben, war das Wochenende rundum gelungen und wurde auch von den anderen Schachfreunden und Zuschauern gelobt. Dies war nur dank unserer Helferinnen bezüglich Catering und der Mithilfe einiger Schachfreunde unseres Vereins beim Abbau möglich (Kirsten und Harald) sowie der „Taxi“fahrten durch Wolf-Dieter und Robert.

Unser Reisepartner HSK Hamburg hat übrigens beide Begegnungen gewonnen und damit wieder gute Chancen im Kampf um den Klassenerhalt. Schon aufgrund der Siege mit 4,5:3,5 gegen Dresden und 5,5:2,5 gegen Berlin ist Rostock (Elmenhorst) ein gutes Pflaster für die Hamburger.

Ein paar Zahlen zu den Wettkämpfen:

Bericht und Fotos: Kirsten Jeske, eingestellt am 09.02.2015

© CMBasic.de